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BB 2020, 233
 

Im Blickpunkt

Abbildung 14

“Megadeals haben das Private-Equity-Volumen in Deutschland 2019 auf einen neuen Höchstwert seit der Finanzkrise ansteigen lassen. Finanzinvestoren tätigten Transaktionen im Wert von 30,2 Mrd. Euro, das sind 69 % mehr als im Vorjahr”, heißt es in einer PM des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens EY vom 27.12.2019 zu einer aktuellen Analyse des Private-Equity-Markts. Vor allem im zweiten Halbjahr hätten sie tief in die Schatulle gegriffen und insgesamt 22,9 Mrd. Euro ausgegeben – damit sei es das stärkste Halbjahr seit der Finanzkrise gewesen. Die größte Transaktion des Jahres sei der Kauf des Industriedienstleisters Currenta durch Macquarie für 3,5 Mrd. Euro gewesen. Ebenfalls im zweiten Halbjahr habe die zweitgrößte Private-Equity-Transaktion – die Akquisition von BASF Bauchemie durch Lone Star im Wert von 3,2 Mrd. Euro – stattgefunden. Insgesamt seien acht solcher Megadeals oberhalb der eine-Milliarde-Grenze zustande gekommen – drei mehr als noch 2018. Während die Transaktionspreise in die Höhe gegangen seien, sei die Zahl der Transaktionen 2019 wieder zurückgegangen, nachdem sie zuvor fünf Jahre in Folge gestiegen sei. Im abgelaufenen Jahr seien 219 Transaktionen gezählt worden, das seien zehn weniger als noch im Jahr 2018 gewesen. Michael Kunz, EY-Partner und Leiter Private Equity für Deutschland, Österreich und die Schweiz gehe von einer weiterhin hohen Private-Equity-Aktivität aus: “Derzeit sind viele Verkaufsprozesse, an denen Finanzinvestoren beteiligt sind, weiterhin offen und dürften im 1. Halbjahr 2020 abgeschlossen werden. Wir erwarten daher für 2020 ein weiterhin hohes Engagement von Finanzinvestoren. Unterstützt wird das dadurch, dass sie aufgrund der gestiegenen Fondsvolumen und der niedrigen Zinsen weiterhin einen hohen Anlagedruck haben.” – In diesem Schwerpunktheft M&A beschäftigen sich Deubert/Lewe mit der handelsbilanziellen Abbildung von W&I-Versicherungen beim Unternehmenskauf. W&I-Versicherungen werden auch im Ressort Steuerrecht thematisiert: Ratz/Tachezy gehen dort der Frage nach “W&I-Versicherungsprodukte für ‘Distressed Assets’ und identifizierbare Steuer-Risiken – Chancen und Risiken für Geschäftsführer und Insolvenzverwalter?” In der nächsten Ausgabe des BB thematisieren Hargarten/Claßen die Berücksichtigung eines Asset Deal im Rahmen der handelsrechtlichen Größenklassenzuordnung.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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