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BB 2020, 193
 

Im Blickpunkt

Abbildung 2

Wie aus den aktuellen Ergebnissen der M&A Insights von Allen & Overy hervorgeht, hat die Dynamik am deutschen M&A-Markt zum Jahresende 2019 hin deutlich nachgelassen (s. PM Allen & Overy vom 18.12.2019). Nach einem starken dritten Quartal sei das Deal-Volumen im vierten Quartal auf 19,9 Mrd. US-Dollar (Stand: 9.12.) zurückgegangen. Im direkten Vergleich mit dem Vorjahresquartal (31,5 Mrd. US-Dollar) entspreche dies einem Rückgang um 37 Prozent. Auch die Anzahl der Transaktionen sei gegenüber dem Vorjahr um 33 Prozent von 625 auf 420 gesunken. Zu den prägenden Entwicklungen des Jahres 2019 gehörte das verstärkte Auftreten von “Public-to-Private”-Transaktionen, deren Erfolgsbilanz jedoch gemischt ausgefallen sei. Mit Scout24 und Osram hätten zwar die zwei prominentesten Beispiele gezeigt, dass große öffentliche Übernahmen durch Private-Equity-Investoren operativ möglich seien, und die Regulatorik keinen Hemmschuh darstelle, so Stefan Bruder (Partner bei Clifford Chance) gegenüber dem Finance Magazin vom 18.12.2019. Am Ende seien jedoch beide Transaktionen gescheitert. Bei Scout24 wurde die angepeilte Annahmequote nicht erreicht, bei Osram machte schließlich die AMS AG das Rennen (zum umstrittenen Übernahmeangebot s. die Meldung unten auf dieser Seite). Auch die Konzentration auf das Kerngeschäft war und bleibt ein weiterer wichtiger Deal-Treiber am M&A-Markt mit der Konsequenz der zunehmenden Bedeutung von Carve-outs. Die Pläne von Thyssen Krupp, die Aufzugssparte zu verkaufen, sind insofern ein prominentes Beispiel. Einen Ausblick auf den M&A-Markt 2020 gibt Mayer auf “Der Ersten Seite” des aktuellen BB-Schwerpunkthefts M&A.

Dr. Martina Koster, Ressortleiterin Wirtschaftsrecht

 
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