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RdF-News
12.05.2014
RdF-News
EBA: Methodik und Szenarien des Banken-Stresstests

Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA hat am 29.4.2014 die Methodik und die makroökonomischen Szenarien für den Bankenstresstest 2014 bekanntgegeben.

Die gemeinsame Methodik und die Annahmen, die ihr zugrunde liegen, decken eine große Bandbreite von Risiken ab: Kredit-, Markt- und Verbriefungsrisiken, Refinanzierungs- sowie Staatsrisiken. Die Methodik stützt sich auf eine Reihe von Schlüsselannahmen und sichert eine einheitliche Anwendung der Szenarien. Dazu gehören die Annahme einer statischen Bilanz, die bilanzverändernde Maßnahmen der Banken ausschließt, vorgeschriebene Ansätze für Markt- und Verbriefungsrisiken und verschiedene Ober- und Untergrenzen für Zinserträge, risikogewichtete Aktiva (Risk-Weighted Assets – RWAs) und Handelsergebnis. Weitere Schlüsselkomponenten der Methodik sind die Anwendung von Abschlägen auf Staatsanleihen, die zu Marktwerten bewertet werden, und ein plötzlicher Anstieg der Refinanzierungskosten der Banken, der sich konservativ asymmetrisch auf die Aktiv- und Passivseite auswirkt.

Zusammen mit der Methodik veröffentlichte die EBA auch die makroökonomischen Szenarien, die im Stresstest angewandt werden sollen. Während das Basis-Szenario die erwartete wirtschaftliche Entwicklung der Eurozone widerspiegelt, deckt das adverse Szenario, das der Europäische Ausschuss für Systemrisiken ESRB entwickelt hat, die wichtigsten systemischen Risiken für den europäischen Bankensektor ab:

– einen Anstieg der globalen Anleiherenditen, der durch eine abrupte Umkehrung der Risikobewertung – insbesondere von aufstrebenden Volkswirtschaften – verstärkt wird,

– ein weiterer Verfall der Kreditqualität in Ländern mit schwacher Nachfrage,

– das Stagnieren politischer Reformen, das das Vertrauen in die Nachhaltigkeit öffentlicher Haushalte gefährdet, und

– das Ausbleiben notwendiger Bilanzsanierungen von Banken, um tragbare Refinanzierungen zu ermöglichen. Darüber hinaus hat die EZB am 29.4.2014 auch bekannt gegeben, wie Kapitallücken nach Abschluss des Comprehensive Assessment gedeckt werden müssen. Kapitallücken, die im Rahmen des AQR oder des Stresstest-Basisszenarios ermittelt werden, sollen innerhalb von sechs Monaten gedeckt werden; im adversen Szenario zu Tage tretende Kapitallücken sind innerhalb von neun Monaten zu schließen. Bei Rekapitalisierungsmaßnahmen zur Deckung von Kapitallücken müssen Kapitalinstrumente von höchster Qualität verwendet werden. Dabei dürfen Kapitallücken, die im Rahmen des AQR oder des Basis- Szenarios festgestellt werden, nur mit CET1-Kapitalinstrumenten gedeckt werden – sofern sie nicht mit anderen Mitteln verringert werden.

Die EZB wird die Ergebnisse der umfassenden Bewertung im Oktober 2014 veröffentlichen, bevor sie ihre Aufsichtsaufgaben im Rahmen des einheitlichen Aufsichtsmechanismus (Single Supervisory Mechanism – SSM) übernimmt.

Die Stresstest-Dokumente der EBA sind in englischer Sprache unter www.eba.europa.eu abrufbar.

(www.bafin.de)

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