EZB: Ergebnisse der Umfrage vom März 2018 zu den Kreditbedingungen an den Märkten für auf Euro lautende wertpapierbesicherte Finanzierungen und OTC-Derivate (SESFOD)
Die Umfrageteilnehmer gaben an, dass sich die Kreditbedingungen für fast alle Arten von Gegenparteien an den Märkten für wertpapierbesicherte Finanzierungen wie auch für OTC-Derivate von Dezember 2017 bis Februar 2018 etwas verschärft haben. Der in diesem Zusammenhang am häufigsten genannte Grund
war der fehlende bilanzielle Spielraum der Händler. Lediglich für die Hedgefonds haben sich die Kreditbedingungen gelockert.
Im Laufe des vergangenen Jahres hat sich das Ausmaß der Verschärfung gegenüber den erheblichen Straffungen in den Jahren 2015 und 2016 abgeschwächt.
In Bezug auf Finanzierungen, die mit auf Euro lautenden Wertpapieren besichert werden, berichteten die Teilnehmer der SESFOD-Umfrage, dass die Bedingungen insgesamt stabil geblieben sind. Dies trifft auch auf die Liquidität und Funktionsweise der Märkte zu. Vor dem Hintergrund dieser Stabilisierung
haben sich im dreimonatigen Referenzzeitraum die Bedingungen für bevorzugte Kunden verbessert, während sie sich für durchschnittliche Kunden offenbar leicht verschlechtert haben. Diese unterschiedliche Entwicklung war bei den Bewertungsabschlägen und den Finanzierungssätzen/-aufschlägen besonders ausgeprägt. Schließlich wurde auch von einer verstärkten Inanspruchnahme zentraler Kontrahenten im Zeitraum von Dezember 2017 bis Februar 2018 berichtet;
dies steht im Einklang mit einem Trend, der im vierten Quartal 2013 eingesetzt hat.
Mit Blick auf nicht zentral geclearte OTC-Derivate meldete per saldo eine geringe Anzahl an Umfrageteilnehmern eine Verschärfung der nichtpreislichen Konditionen für neue bzw. neu verhandelte Rahmenverträge für OTC-Derivate. Die Verschärfung fiel ähnlich aus wie in früheren Umfragen. Die Umfrage vom März 2018 enthielt auch Zusatzfragen, mit deren Hilfe bestimmt werden sollte, wie sehr sich die Kreditrichtlinien gegenüber dem Vorjahr verändert haben; dies ermöglicht eine längerfristige Perspektive. Die Kreditbedingungen sind derzeit nur geringfügig restriktiver als im ersten Quartal 2017; allerdings hatten sie sich bereits 2015 und 2016 über weite Strecken erheblich verschärft.
Die Erhebung wird vier Mal im Jahr durchgeführt, sodass Änderungen der Kreditbedingungen in den im Februar, Mai, August bzw. November endenden dreimonatigen Referenzzeiträumen erfasst werden. Für die Umfrage vom März 2018 wurden qualitative Angaben über Veränderungen im Zeitraum von Dezember 2017 bis Februar 2018 erhoben. Die Ergebnisse basieren auf den Antworten einer Gruppe von 28 Großbanken, von denen jeweils 14 im Euro-Währungsgebiet ansässig sind bzw. ihren Hauptsitz außerhalb des Euroraums haben.
(PM EZB vom 27.4.2018, Übersetzung Deutsche Bundesbank)