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RdF-News
06.11.2015
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Commerzbank: Versicherungen und Pensionseinrichtungen suchen mehr alternative Investments und Lösungen zu Regulatorik

 

Ökonomische und regulatorische Rahmenbedingungen beeinflussen zunehmend Kapitalanlagen von Versicherungen und Pensionseinrichtungen und erhöhen den Bedarf an passenden Lösungen. Dies zeigt eine Umfrage der Commerzbank zu Fremdkapitalinvestitionen, die gemeinsam mit der VERS Leipzig GmbH durchgeführt wurde. Teilgenommen haben 30 Versicherungen und Pensionseinrichtungen, die mit ihrem Kapitalanlagebestand einen Marktanteil von 44 % in Deutschland repräsentieren.

Drei Viertel der befragten Versicherungen erwarten in den nächsten drei Jahren ein leicht steigendes Zinsniveau und wollen dazu ihre Investitionen stärker diversifizieren. Zwar stehen etablierte Kapitalanlagen in Immobilien und Unternehmen weiter im Vordergrund, das Interesse an aktuellen Anlagethemen wie Infrastruktur und erneuerbaren Energien ist aber groß. Alle Teilnehmer der Studie sind mit Abstand am stärksten in Deutschland investiert, wollen in den nächsten drei Jahren jedoch mehr im Ausland, insbesondere den USA anlegen: Dort sind von 75 % der befragten Versicherungen und Pensionseinrichtungen Neuinvestitionen geplant.

Bei Versicherungen wird Solvency II mit Start des nächsten Jahres wesentlichen Einfluss auf die regulatorische Kapitalunterlegung nehmen. Fast zwei Drittel der befragten Versicherungen (63 %) gaben an, dass sich Anlageentscheidungen zukünftig primär an regulatorischen Vorgaben orientieren werden. Dadurch steigt neben Renditeerwartungen der Beratungsbedarf zu regulatorischen Effekten. Passende Lösungsangebote von Banken bieten institutionellen Kunden deshalb neben der reinen Rendite einen entsprechenden regulatorischen Fit.

Unter Solvency II können Versicherungen ein Standard- oder eigenes internes Modell zur Berechnung ihres regulatorischen Kapitals anwenden. Die Nutzung interner Solvency-II-Modelle bietet allerdings deutliche Wettbewerbsvorteile, denn üblicherweise verbessert deren Anwendung die Kapitaleffizienz um 20 bis 30 % im Vergleich zu einem Standardmodell. Die neu gegründete Commerz Regulatory Models GmbH der Commerzbank hilft Versicherungen bei der Implementierung interner Solvency-II-Modelle. Das Angebot verknüpft eine etablierte IT-Lösung mit dem Know-how der Bank in der Entwicklung und im Einsatz solcher Modelle. Skaleneffekte mindern die Kosten einer Implementierung und ermöglichen damit auch mittelgroßen Versicherungen den Einsatz interner Solvency-II-Modelle.

„Die Verknüpfung von leistungsstarken IT-Lösungen mit Bankenexpertise ist zunehmend gefragt. Im Kern kombinieren wir eine existierende Lösung mit unserer Modellierungsexpertise und passen diese so an individuelle Bedürfnisse unserer Kunden an“, sagte Carolin Schnabel, Abteilungsleiterin Kundenbetreuung für Versicherungen und Pensionseinrichtungen bei der Commerzbank.

Für Pensionseinrichtungen gilt ein an Solvency II angelehntes Regelwerk derzeit noch nicht, die ökonomischen Herausforderungen in einem Marktumfeld mit niedrigen Zinsen sind jedoch vergleichbar. Dieses spiegelt sich in einem veränderten Anlageverhalten von Pensionseinrichtungen wider: Mehr als 82 % der Teilnehmer der Umfrage wollen stärker über Anleihen und Kredite in Unternehmen investieren. Starkes Wachstumspotential liegt zudem bei Investitionen in Infrastruktur. Nahezu drei Viertel der befragten Pensionseinrichtungen (72 %) wollen diese ausbauen.

Darüber hinaus machen Pensionsverpflichtungen einen großen Teil der Bilanz von Unternehmen aus und müssen aktiv gemanagt werden. Allein bei den DAX 30 Unternehmen lagen die Pensionsverpflichtungen 2014 bei 372 Mrd. Euro mit einem Ausfinanzierungsgrad von rund 60 %.

„Das Management von Pensionsverpflichtungen gewinnt mehr und mehr an Bedeutung: Erstens steigt die Nachfrage nach Fremdkapitalinvestitionen mit entsprechenden Renditeerwartungen. Zweitens werden Kostenaspekte stärker bei Kapitalanlagen berücksichtigt, beispielsweise über ETFs. Und drittens werden sich Anlageentscheidungen zunehmend an der Verpflichtungsseite ausrichten“, sagte Sven Reuss, Pensionsexperte der Commerzbank und ergänzt: „Durch Liability Driven Investments lassen sich definierte Ausfinanzierungsgrade erreichen und halten.“

Die Situation jeder Pensionseinrichtung ist unterschiedlich, je nach tatsächlicher Struktur bestehender Verpflichtungen, bereits getätigten Rückstellungen und dem Ausblick. Hier setzt das integrierte Pension Solutions Angebot der Commerzbank an. Die Commerzbank bietet neben der Analyse eine individuelle Beratung mit maßgeschneiderten Lösungen an. Das integrierte Pension Solutions Angebot unterstützt Pensionseinrichtungen bei der Aktiv- und Passivsteuerung ebenso wie beim Management künftiger Pensionsdefizite sowie deren Wechselwirkungen untereinander.

Die Präsentation ist unter www.commerzbank.de abrufbar.

(PM Commerzbank vom 5.11.2015)

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