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RdF-News
29.03.2019
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Deutsche Bundesbank: Aus­wir­kun­gen aus dem fi­na­len Basel III-Re­form­pa­ket un­ver­än­dert

Die Aus­wir­kun­gen aus dem fi­na­len Basel III-Re­form­pa­ket für deut­sche In­sti­tu­te sind für den Stich­tag Mitte 2018 im Ver­gleich zur erst­ma­li­gen Un­ter­su­chung mit Stich­tag Ende 2017 auf glei­chem Ni­veau. Dies ist das Er­geb­nis einer am 20.3.2019 ver­öf­fent­lich­ten Stu­die der Deut­schen Bun­des­bank. Sie un­ter­sucht seit 2011 halb­jähr­lich, wie sich die Ei­gen­ka­pi­tal­re­for­men und die Li­qui­di­täts­stan­dards aus den Basel III-Re­form­pa­ke­ten auf deut­sche In­sti­tu­te aus­wir­ken. Für die ak­tu­el­len Stu­die stell­ten 35 In­sti­tu­te Daten zur Ver­fü­gung, davon sie­ben der Grup­pe 1, wel­che über eine Kern­ka­pi­tal­aus­stat­tung von min­des­tens 3 Mrd  ver­fü­gen und in­ter­na­tio­nal aktiv sind, sowie wei­te­re 28 In­sti­tu­te der Grup­pe 2.

Die Un­ter­su­chung be­trach­tet neben der voll­stän­di­gen Ein­füh­rung der eu­ro­päi­schen Ban­ken­re­gu­lie­rung CRR/CRD IV, wel­che das in­itia­le Basel III-Re­form­pa­ket aus dem Jahre 2010 in EU-Recht um­setzt, auch die Ele­men­te aus dem fi­na­len Basel III-Re­form­pa­ket, wel­ches Ende 2017 durch den Ba­se­ler Aus­schuss für Ban­ken­auf­sicht be­schlos­sen wurde. Stell­te das in­itia­le Re­form­pa­ket vor allem hö­he­re An­for­de­run­gen an Qua­li­tät und Quan­ti­tät der vor­zu­hal­ten­den Ei­gen­mit­tel, sowie ver­bind­li­che Ka­pi­tal­an­for­de­run­gen an die Ver­schul­dungs­quo­te und neue An­for­de­run­gen an die Li­qui­di­täts­aus­stat­tung der In­sti­tu­te, be­inhal­tet das fi­na­le Basel III-Re­form­pa­ket vor allem eine Über­ar­bei­tung der Er­mitt­lung der ri­si­ko­ge­wich­te­ten Ak­ti­va (RWA), in­klu­si­ve der Ein­füh­rung des so­ge­nann­ten Out­put Floor in Höhe von 72,5 %. Die Ele­men­te des fi­na­len Basel III-Re­form­pa­kets sol­len bis zum Jahr 2022 voll­stän­dig in eu­ro­päi­sches bzw. na­tio­na­les Recht über­führt wer­den; der Out­put Floor wird dabei schritt­wei­se ein­ge­führt, be­gin­nend mit einem Fak­tor von 50 % im Jahr 2022 bis zur Ziel­grö­ße 72,5 % im Jahr 2027.

Die erst­ma­li­ge Stu­die der Bun­des­bank zur Vol­l­um­set­zung des fi­na­len Basel III-Re­form­pa­kets mit Daten zum 31.12.2017 zeig­te, dass die Min­dest­ka­pi­tal­an­for­de­run­gen für deut­sche In­sti­tu­te im Mit­tel um 23,7 % stei­gen. Die nun ak­tua­li­sier­te Aus­wer­tung zum Stich­tag 30.06.2018 be­stä­tigt die­sen Wert und weist eine Er­hö­hung der Min­dest­ka­pi­tal­an­for­de­run­gen im Mit­tel um 23,6 % auf. Haupt­trei­ber für die Ver­än­de­run­gen ist nach wie vor der Out­put Floor, auf wel­chen 17,8 Pro­zent­punk­te der Er­hö­hung ent­fal­len. Die Aus­wir­kung des Out­put Floor er­höht sich ent­lang sei­ner Ein­füh­rungs­pha­se von 0,6 % auf 17,8 %. „Deut­sche In­sti­tu­te sind mit Blick auf den gro­ß­zü­gi­gen Zeit­rah­men so­li­de auf­ge­stellt, um die Her­aus­for­de­run­gen aus dem Basel III-Re­form­pa­ket und dem Out­put-Floor im Spe­zi­el­len zu meis­tern“, sagte Joa­chim Wu­er­me­ling, der für Ban­ken- und Fi­nanz­auf­sicht zu­stän­di­ge Vor­stand der Deut­schen Bun­des­bank, und be­ton­te „die Bun­des­bank wird sich ent­schie­den dafür ein­set­zen, das auf in­ter­na­tio­na­ler Ebene ver­ab­schie­de­te Re­form­pa­ket voll­stän­dig in EU-Recht um­zu­set­zen“.

Der Ge­samt­ka­pi­tal­be­darf bei einer Vol­l­um­set­zung des fi­na­len Basel III-Re­form­pa­kets hat sich im Ver­gleich zur ver­gan­ge­nen Er­he­bung von 12,2 Mrd  auf 15,5 Mrd  leicht er­höht. Dies ent­spricht auf Basis einer kon­sis­ten­ten Stich­pro­be rund einem Vier­tel des ur­sprüng­li­chen Ka­pi­tal­be­darfs aus der erst­ma­li­gen Er­he­bung zum Stich­tag 30.06.2011.

Die eben­falls un­ter­such­ten An­for­de­run­gen an die Li­qui­di­täts­aus­stat­tung der In­sti­tu­te wer­den na­he­zu flä­chen­de­ckend er­füllt. Alle In­sti­tu­te wei­sen eine Li­qui­di­ty Co­ver­age Ratio (LCR) von über 100 % auf. Zur Er­fül­lung der Net Sta­ble Fun­ding Ratio (NSFR) be­steht nur noch ein ge­rin­ger zu­sätz­li­cher Be­darf an sta­bi­ler Fi­nan­zie­rung.

Die halb­jähr­li­che Da­ten­ana­ly­se der Deut­schen Bun­des­bank fin­det im Rah­men des Basel III-Mo­ni­to­ring des Ba­se­ler Aus­schus­ses für Ban­ken­auf­sicht und der Eu­ro­päi­schen Ban­ken­auf­sichts­be­hör­de (EBA) seit 2011 statt. Beide In­sti­tu­tio­nen haben am 20.3.2019 eben­falls ihre Be­rich­te zum Stich­tag 30. Juni 2018 ver­öf­fent­licht. An der eu­ro­päi­schen Er­he­bung be­tei­lig­ten sich 133 In­sti­tu­te aus 18 EU-Mit­glieds­län­dern auf frei­wil­li­ger Basis.

(PM Deutsche Bundesbank vom 20.3.2019)

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