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RdF-News
28.10.2016
RdF-News
BdB/VÖB: Basel IV benachteiligt deutsche Banken

 

 

 

 

Bei den derzeit laufenden Verhandlungen im Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht über neue Kapitalvorschriften müssen europäische Interessen stärker Berücksichtigung finden. Dies fordern der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) und der Bundesverband deutscher Banken (BdB) anlässlich der Vorstellung einer KPMG-Umfrage unter 24 Banken in Deutschland zur Zukunft der Bankenregulierung.

 

„Die Vorschläge des Baseler Ausschusses sind gekennzeichnet von einer kritischen Sicht auf die in Europa üblichen risikosensitiven Modelle zur Eigenkapitalermittlung. Diese aufsichtlich anerkannten Verfahren abzuschaffen oder substanziell einzuschränken, wäre ein erheblicher Nachteil für das europäische Finanzsystem und würde auch die Wirtschaft in Europa treffen“, erklärt Liane Buchholz, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands. „Für die Immobilienfinanzierung befürchten wir in Deutschland drastisch steigende Kapitalanforderungen. Neben dem privaten Wohnungsbau wäre davon auch die Projektfinanzierung u. a. von erneuerbaren Energien und Infrastrukturvorhaben betroffen“, betont Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken. Es sei nun an den deutschen und europäischen Aufsehern, endlich gemeinsame Positionen zu finden und diese geschlossen im Baseler Ausschuss zu vertreten.

Die beiden Bankenverbände begrüßen die Ergebnisse einer Banken-Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG. Diese komme ebenfalls zu dem Ergebnis, dass europäische und deutsche Interessen stärker in die internationalen Verhandlungen eingebracht werden sollten. Die Berechnung von Risiken in den Banken müsse so risikosensitiv wie nötig und so einfach wie möglich gehalten werden. Dies sei mit den Basel IV-Vorschlägen nicht vereinbar, so die beiden Bankenverbände.

Die Umfrage zeige zudem deutlich, dass das heutige Aufsichtsregime komplex und nicht ohne Widersprüche sei. Eine Bank lasse sich so nur noch unter sehr großen Herausforderungen steuern. Die damit verbundene Unsicherheit könne beseitigt werden, indem notwendige Vorgaben frühzeitig, konsistent und verbindlich erfolgen. Damit würden Banken wieder die erforderliche Planungssicherheit erhalten.

(PM BdB/VÖB vom 28.10.2016)

 

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